Im Herbst 2025 führte Metalwire ein Gespräch mit Wirtschaftsforum, einem renommierten deutschen Wirtschaftsmagazin, das sich auf Industrie, Technologie, Unternehmertum und den Mittelstand konzentriert. Die Plattform erscheint sowohl online als auch im Print und erreicht Fachleute in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Im Interview sprechen Vertriebsleiter Barry van Soest und Marketingspezialist Joey Steegh über die Entwicklung von Metalwire, das wachsende Engagement des Unternehmens in Europa und unsere Rolle in der Recycling- und Drahtindustrie. Der Artikel vermittelt ein klares Bild davon, wo Metalwire heute steht und welchen Kurs wir in den kommenden Jahren verfolgen.
Nachfolgend finden Sie die vollständige Veröffentlichung, wie sie im Wirtschaftsforum erschienen ist.
Draht ist bei uns im wahrsten Sinne des Wortes der rote Faden
Draht findet man überall: im Mikrowellengerät, im Gartenzaun oder in den Rollen eines Koffers, den man durch den Flughafen zieht. Diese alltägliche Vielfalt prägt seit 35 Jahren das Schaffen von Metalwire B.V. Vom Standort Horst aus hat sich das Unternehmen zu einem etablierten Anbieter industrieller Drahtprodukte entwickelt — und insbesondere in den vergangenen Jahren spürbar an Dynamik gewonnen.
Bei Metalwire dreht sich alles um das gesamte Spektrum industrieller Drähte. Mit rund 40 Mitarbeitenden stellt das Unternehmen sicher, dass jeder Kunde genau den Draht erhält, den er benötigt. Metalwire reagiert flexibel auf individuelle Anforderungen und liefert innerhalb kurzer Zeit. Edelstahl-, verzinkter und Pressdraht, Quicklinks oder die Kunststoffvariante EcoWire — die Breite des Sortiments ist ein zentrales Alleinstellungsmerkmal.
Dieser Erfolg kam jedoch nicht über Nacht. Er ist das Ergebnis klarer Entscheidungen und kontinuierlicher Weiterentwicklung, erklärt Vertriebsleiter Barry van Soest.
„Metalwire wurde 1990 vom Vater unseres heutigen Geschäftsführers Peter Janssen gegründet. Keine klassische Garagenfirma, aber ein kleines Unternehmen mit nur wenigen Mitarbeitenden. Wir begannen als Großhändler für die Drahtzaunindustrie. Ein großer Teil unserer Kundschaft saß damals in Nordrhein-Westfalen. Doch während der Corona-Zeit hat sich dieser Markt grundlegend verändert.“
Vom Massenmarkt zu mehr Wertschöpfung
Diese Veränderungen führten dazu, dass Metalwire seine strategische Ausrichtung überdenken musste. Die traditionellen Kunden hatten mit rückläufiger Nachfrage und zunehmendem Wettbewerbsdruck durch günstig produzierende Hersteller unter anderem aus der Türkei zu kämpfen.
„Unsere Antwort war eindeutig“, so Van Soest. „Wir wollten uns nicht länger ausschließlich im Massenmarkt bewegen. Stattdessen haben wir uns auf Nischen konzentriert, in denen Qualität und Mehrwert entscheidend sind — etwa im Recyclingsektor oder bei Produkten, die wir selbst herstellen. Gerade im Bereich Recycling und Kreislaufwirtschaft sehen wir enormes Potenzial.“
Metalwire produziert inzwischen eigenen Ösendraht (single loop bale ties) und Quicklinks (double loop bale ties). Diese Drähte werden in Ballenpressen eingesetzt, zum Beispiel zum Verdichten von Karton, Folien, Kunststoffen, Textilien oder Autoreifen.
„Die Recyclingindustrie steht in der EU stark im Fokus — Nachhaltigkeit ist ein zentrales Thema. Die Menge der recycelten Materialien nimmt kontinuierlich zu, und das macht diesen Markt ausgesprochen wachstumsstark. Konkurrenz gibt es natürlich, aber wir haben uns eine starke Position erarbeitet und sehen klare Chancen, weiter zu wachsen.“
Sichtbar in einem Markt im Wandel
Um diese Entwicklung voranzutreiben, hat Metalwire in den vergangenen Jahren intensiv in die Professionalisierung investiert — in der Supply Chain, im Einkauf, in der Qualitätssicherung und im Marketing.
Im Juli 2025 wurde das Unternehmen von Accent übernommen — einem US-amerikanischen Marktführer für Pressdraht und Befestigungssysteme, der seine Aktivitäten zunehmend auf Europa ausrichtet.
„Durch diese neue Struktur haben wir zusätzliche Schlagkraft gewonnen“, erklärt Van Soest. „Für unsere Kunden ändert sich an der Zusammenarbeit nichts, aber wir können unser Sortiment dank des Know-hows und der Kapazitäten von Accent erweitern. Besonders in unseren Kernmärkten — Recycling und Kreislaufwirtschaft — eröffnet uns das neue Möglichkeiten.“
Ein wichtiger Bestandteil dieser Entwicklung ist das Rebranding, wie Marketingspezialist Joey Steegh betont. „Wir positionieren uns neu. In der kommenden Woche geht unsere neue Website online, und wir möchten unsere Rolle im Markt klarer definieren. Unsere Branche ist traditionell, aber eine jüngere Generation rückt nach. Mit Metalwire 2.0 wollen wir unsere Sichtbarkeit erhöhen. Kunden sollen uns schneller und einfacher finden.“
Metalwire beliefert große Papiermultinationale, Hersteller von Ballenpressen sowie spezialisierte Nischenanbieter. „Viele unserer Kunden sitzen in Deutschland“, sagt Van Soest, „aber wir arbeiten auch mit Unternehmen in Großbritannien, Nordfrankreich, Polen sowie vereinzelt in Skandinavien und Tschechien zusammen.“
Vielfältige Möglichkeiten durch Flexibilität
Metalwire pflegt einen engen Austausch mit seinen Kunden, die besonders die Flexibilität und die maßgeschneiderten Lösungen schätzen — unabhängig davon, ob es sich um eine einzelne 1.000-kg-Rolle oder eine komplette Lkw-Ladung handelt. Die Verbindung eines breiten Sortiments mit kurzen Lieferzeiten macht das Unternehmen zu einem attraktiven Partner.
„Unsere Kunden wissen, dass wir liefern können, was sie benötigen — in der gewünschten Menge und zur gewünschten Zeit“, betont Van Soest. „Das ist unser echter Mehrwert. Und nicht zu vergessen: Wir halten hier vor Ort einen großen Lagerbestand vor.“
Diese Attraktivität gilt nicht nur für Kunden, sondern auch für Mitarbeitende. Viele schätzen die familiäre Atmosphäre, die Metalwire bewusst bewahren möchte. Gleichzeitig strebt das Unternehmen weiteres internationales Wachstum an, ohne dabei die lokale Verbundenheit zu verlieren.
Das Ziel ist klar: wachsen — und gleichzeitig den sprichwörtlich guten Draht zu den Kunden erhalten.